Rente im Ausland: Aufenthaltsregeln und Steuerpflicht beachten
Ziehen Rentner ins Ausland, zieht die Rente mit. Immer mehr Deutsche verbringen ihren Ruhestand außerhalb Deutschlands. Worauf dabei geachtet werden muss.
1,74 Millionen Renten überwies die Gesetzliche Rentenversicherung 2020 ins Ausland. Dabei sind grundsätzlich zwei verschiedene Empfängergruppen möglich: Zum einen Deutsche, die ihre Altersrente im Ausland verbringen. Ihre Zahl stieg in den letzten drei Jahren:
- 2018: 240.000
- 2019: 246.446
- 2020: 248.000
Glaubt man, die Deutschen würden das Ende ihres Erwerbslebens am liebsten unter Palmen verbringen, belehrt ein Blick in die Statistik: Denn die meisten Auslandsrenten an Deutsche werden in die südlichen Nachbarländer Österreich (knapp über 27.000) und Schweiz (etwas weniger als 27.000) überwiesen. Auf Rang drei folgen die USA, wohin 2020 23.000 Renten an Deutsche gezahlt werden.
Die zweite, weitaus größere Empfänger-Gruppe bilden Ausländer, die in Deutschland Rentenansprüche erworben haben. Oft handelt es bei diesen Personen um ehemalige Gastarbeiter, die nach dem Ende ihres Erwerbslebens in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind.
Rente im Ausland: Aufenthaltsregeln und Steuerpflicht beachten
Wer seine Rente im Ausland verbringen will, muss einige wichtige Aspekte beachten. Ob die Rente ohne Abzüge gezahlt wird, kann u.a. von folgenden Faktoren abhängen:
- Aufenthaltsdauer
- ob und welche Sozialabkommen mit dem Zielland bestehen
- welche Art der Rente bezogen wird
Für Rentner, die sich nur ‚vorübergehend‘ im Ausland aufhalten, ist es am einfachsten. Die DRV versteht unter ‚vorübergehend‘ einen Aufenthalt von weniger als sechs Monaten im Jahr.
Mit Abzügen muss hingegen rechnen, wer sich mindestens sechs Monate und länger im Ausland aufhält. Eine ungekürzte Rente gibt es nur bei Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, Island, Norwegen, Schweiz oder Liechtenstein.
Mit einer sogenannten ‚Lebensbescheinigung‘ wird einmal im Jahr durch die DRV geprüft, ob die Auslandsrentner noch leben. Deutsche Auslandsvertretungen oder Geldinstitute nehmen eine solche Bestätigung vor. In einigen Ländern – zum Beispiel Österreich, Italien oder Schweiz – ist das nicht notwendig, weil diese Staaten den Tod des Rentenempfängers automatisch an deutsche Behörden weiter melden.
Auch steuerliche Aspekte sollten vor einem Umzug ins Ausland bedacht werden. So greift für deutsche Rentner im Ausland die ‚beschränkte Steuerpflicht‘. Dadurch fällt allerdings Grundfreibetrag weg. Die ‚unbeschränkte Steuerpflicht‘ muss beantragt werden. Einen solchen Antrag kann man beim Finanzamt Neubrandenburg anfordern. Dieses Finanzamt ist bundesweit für alle Auslandrenten zuständig.
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