Es ist eine positive Entwicklung: Immer mehr Hausbesitzer sichern ihre Immobilie gegen Hochwasserschäden ab. So stieg der Bestand an Elementarschadenversicherungen auch 2016 erneut an. Aber noch immer sind knapp 11 Millionen Häuser nicht versichert. Das kann gefährlich werden, denn auch Staatsgelder sollen zukünftig davon abhängig sein, ob sich ein Bürger um entsprechenden Schutz bemühte.
Wenn man das eigene Haus gegen sogenannte Elementargefahren absichern will, also gegen Hochwasser, Schneedruck, Erdbeben oder Rückstau, ist eine private Wohngebäudeversicherung nicht ausreichend. Für diesen Schutz muss eine zusätzliche Elementarschadenversicherung unterzeichnet werden, wahlweise als eigenständiger Vertrag oder Zusatzbaustein für eine Wohngebäude-Police im Angebot. Und immer mehr Hausbesitzer schließen tatsächlich derartige Verträge ab, wie jüngste Branchenzahlen zeigen.
Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind mittlerweile 40 Prozent aller deutschen Immobilien mit einer Elementarschadenversicherung geschützt. Betrachtet man den Schutz gegen Überschwemmungen durch Starkregen, haben sogar 43 Prozent einen entsprechenden Vertrag. Das berichtete der Branchenverband am Mittwoch in Berlin. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass ungefähr 6 Millionen Immobilien mittlerweile gegen Elementarrisiken versichert sind.
Landesregierungen werben für Absicherung
Der Trend zeigt deutlich nach oben, denn innerhalb der letzten 15 Jahre hat sich die Zahl der Elementarschaden-Verträge mehr als verdoppelt. Das freut nicht nur die Versicherungswirtschaft, sondern auch die Landesregierungen.
Neun Bundesländer hatten in den letzten Monaten Informationskampagnen lanciert, um die Bevölkerung für Überschwemmungs-Risiken und den Möglichkeiten der Absicherung zu sensibilisieren. Schließlich liegen die jüngsten Hochwasser-Ereignisse, bei denen viele Menschen ihr Hab und Gut verloren, erst wenige Monate zurück. Der Totalverlust des Eigenheims ist für viele Familien existenzbedrohend und die Kosten summieren sich schnell auf mehrere hunderttausend Euro.
Dabei ist es nicht ratsam, sich im Falle von Hochwasser-Katastrophen und anderen Naturgefahren auf Vater Staat zu verlassen. Als erstes Bundesland hat Bayern angekündigt, so berichtet der GDV, ab Juli 2019 keine Staatshilfen mehr an Flutopfer zu zahlen, wenn sie sich zuvor nicht wenigstens um eine private Elementarschaden-Police bemühten. Andere Bundesländer haben ebenfalls entsprechende Richtlinien verabschiedet. Grundlage ist ein Beschluss der Länder-Justizminister vom Frühjahr 2015. Ein Beratungsgespräch schafft Aufklärung, welcher Schutz sich für das eigene Haus anbietet und was dieser kosten würde.