Weniger Schäden, doch deutlich höhere Kosten: So lässt sich die Schadensbilanz zu Blitz- und Überspannungsschäden im Jahr 2018 zusammenfassen. Stolze 280 Millionen Euro mussten die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer im Vorjahr zahlen, weil ein Blitz einschlug oder auf der Leitung zu viel Spannung war. Ein Plus von 30 Millionen Euro gegenüber 2017!
Blitz und Überspannung erzeugen den Versicherern immer höhere Schadenskosten. Mussten sie 2017 über das Jahr gerechnet noch 250 Millionen Euro für derartige Schäden ausgeben, so waren es 2018 bereits 280 Millionen: Bemerkenswert auch deshalb, weil 10.000 Schäden weniger gezählt wurden. Das berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aktuell in einem Pressetext.
Immer noch 290.000 Schadenmeldungen
Das Risiko eines Blitzschadens ist dabei nicht zu unterschätzen. Trotz der rückläufigen Zahl gingen im Vorjahr immer noch 290.000 Schadensmeldungen bei den Versicherern ein. Eine stolze Zahl!
Der durchschnittliche Schaden bezifferte sich dabei auf rund 960 Euro, rund 140 Euro mehr als im Vorjahr. Die steigenden Kosten pro Schadensfall können darauf zurückgeführt werden, dass immer mehr technische Geräte und Systeme in Haushalten zum Einsatz kommen. Stichwort „Smart Home“: Viele Deutsche verwenden elektronische Steuersysteme, um die Heizung automatisch zu regeln, Jalousien an den Fenstern zu steuern und die Wohnung zu überwachen. Teure Geräte wie Flachbildfernseher, Smartphones und Thermomix-Küchenautomaten tragen ebenfalls dazu bei, die Kosten hochzutreiben. Auch der heiße Sommer trug dazu bei, dass manches Gewitter heftiger ausfiel.
Hausrat- und Wohngebäudeversicherer helfen
In der Regel sind die Deutschen gegen derartige Schäden schon gut geschützt. Computer, Fernseher oder andere technischen Geräte lassen sich durch eine Hausratversicherung absichern: Immerhin acht von zehn Deutschen verfügen laut einer Verbraucherstichprobe des Statistischen Bundesamts über solch einen Schutz. Aufpassen sollte man aber, dass auch Folgekosten von Blitzschäden bzw. Überspannungsschäden laut Vertrag inkludiert sind. Nur dann zahlt der Versicherer auch, wenn der Blitz nicht direkt in das Gerät einschlug: Was selten vorkommt. In der Regel breitet sich die Energie über Leitungen aus. Die weit teureren Folgeschäden sind gerade in sehr billigen Tarifen mitunter ausgeschlossen.
Immobilienbesitzer können sich gegen Gewitterschäden mit einer Wohngebäudeversicherung absichern. Sie zahlt, wenn am Haus und in der eigenen Wohnung Dinge kaputtgehen: Etwa Leitungen und Kabel durchschmoren. Geht das Unwetter auch mit starkem Regen einher und der Keller wird überspielt, muss für solche Fälle ein extra Elementarschaden-Baustein enthalten sein bzw. eine eigenständige Police hierfür abgeschlossen werden. Wichtig ist darüber hinaus auch die richtige Vorsorge. Ein Blitzableiter am Haus sollte selbstverständlich sein, schon weil ein Brand, der sich unbemerkt ausbreitet, auch Leben und Gesundheit gefährdet. Spezielle Steckdosen und Überspannungsableiter schützen teure Endgeräte.
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