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Altersarmut bei Frauen: Fast jede zweite Frau sorgt sich um ihre Rente

Die finanzielle Benachteiligung von Frauen bleibt ein zentrales gesellschaftliches Problem – mit langfristigen Folgen bis ins Rentenalter. Eine aktuelle Studie von Verivox zeigt: 48 Prozent der Frauen schätzen ihre Altersvorsorge als unzureichend ein, während Männer deutlich optimistischer in die Zukunft blicken. Die Angst vor Altersarmut ist unter Frauen weit verbreitet – und viele fordern politische Maßnahmen, um diese Ungleichheit zu bekämpfen.

Frauen haben schlechtere finanzielle Perspektiven im Alter

Laut der repräsentativen Studie sind sich 89 Prozent der Deutschen einig, dass Frauen im Vergleich zu Männern finanziell benachteiligt sind – sei es durch geringere Löhne, längere Familienpausen oder einen höheren Anteil an Teilzeitarbeit. Besonders drastisch zeigt sich dies bei der Einschätzung der eigenen finanziellen Zukunft: Während 58 Prozent der Männer glauben, im Alter gut oder sehr gut abgesichert zu sein, sind es bei den Frauen nur 40 Prozent. Nur fünf Prozent der Frauen erwarten eine wirklich komfortable finanzielle Lage im Ruhestand.

Lösungen: Mehr Kinderbetreuung, Lohngleichheit und flexible Arbeitszeitmodelle

Die befragten Frauen haben klare Vorstellungen, welche Maßnahmen ihre finanzielle Situation verbessern könnten. An erster Stelle stehen:

  • Bessere Kinderbetreuung (64 Prozent)
  • Mehr gesetzliche Regelungen für gleiche Bezahlung (61 Prozent)
  • Flexiblere Arbeitszeitmodelle (59 Prozent)

Viele Frauen wünschen sich also strukturelle Veränderungen, um Karriere und Familie besser vereinbaren zu können – und langfristig eine bessere Altersvorsorge zu ermöglichen. Die Unsicherheit über die finanzielle Zukunft betrifft jedoch nicht nur Frauen: 76 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass sie im Rentenalter finanzielle Einschnitte hinnehmen müssen. Besonders besorgniserregend ist, dass 32 Prozent der Frauen erhebliche Einschränkungen erwarten – verglichen mit 26 Prozent der Männer. Nur 14 Prozent der Frauen gehen entspannt in den Ruhestand und machen sich keine Sorgen um ihre finanzielle Absicherung.

„Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, sollten Frauen möglichst frühzeitig ihre finanzielle Situation analysieren und aktiv vorsorgen. Dabei hilft es, das Thema Geld zu enttabuisieren und offen mit dem Partner, aber auch mit Familie und Freunden zu besprechen“, sagt Sandra Vollmer, Geschäftsführerin von Verivox. Eine mögliche Lösung sieht sie in individuellen finanziellen Vereinbarungen innerhalb von Partnerschaften: „In einigen Beziehungen vereinbaren die Partner beispielsweise einen finanziellen Ausgleich, wenn eine Person einen größeren Teil der unbezahlten Care-Arbeit für die Familie übernimmt und deshalb nur Teilzeit arbeitet. Auf diese Weise kann zumindest ein Teil der Vorsorgelücke geschlossen werden.“

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