Altersvorsorge: Rentenbezugszeit der Deutschen steigt
Die Deutschen beziehen immer länger Rente. Das geht aus dem aktuellen Rentenatlas 2023 der Deutschen Rentenversicherung hervor.
Die Dauer des Rentenbezugs ist in den letzten fünf Jahren in Deutschland teils deutlich gestiegen. Im Jahr 2022 erhielten Männer durchschnittlich 18,8 Jahre ihre Altersrente und Frauen 22,2 Jahre, wie die Deutsche Rentenversicherung in ihrem aktuellen Rentenatlas 2023 mitteilt. Im Jahr 2017 hatte die Rentenbezugsdauer noch bei 17,9 Jahren (Männer) bzw. 21,8 Jahren (Frauen) gelegen. Das bedeutet einen Anstieg um fast ein Jahr bei Männern und um etwa 0,4 Jahre bei Frauen.
Noch deutlicher fällt der Langzeittrend aus. Seit 1972 stieg die Rentenbezugsdauer bei Männern um 8,3 Jahre und bei Frauen sogar um volle zehn Jahre.
Allerdings hat sich der Anstieg in den letzten Jahren verlangsamt. So stagnierte die Rentenbezugsdauer bei den Männern im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr, bei den Frauen stieg sie nur noch um 0,1 Jahre. „Neben dem Wegfall von Rentenarten, die schon vor der Regelaltersgrenze bezogen werden konnten, wirkt sich hier vor allem die Anhebung der Altersgrenzen auf den Rentenbeginn aus“, schreibt die DRV. Unter dem Wegfall von Rentenarten ist u.a. das Auslaufen von zwei vorgezogenen Sonderformen der Altersrente zu verstehen. So konnte die Altersrente für Frauen oder die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit teilweise schon mit 60 Jahren in Anspruch genommen werden, blieb aber bestimmten Geburtsjahrgängen vorbehalten.
Auch aufgrund der steigenden Rentenbezugsdauer wird derzeit in der Politik über eine weitere Anhebung der Regelaltersgrenze debattiert. Bis 2031 steigt das Rentenalter auf 67 Jahre, doch nach Ansicht vieler Ökonomen ist das nicht genug, um das Rentenniveau und den Rentenbeitrag stabil zu halten.