Cybersicherheit – Daten von jedem zweiten Unternehmen im Darknet
Wie wichtig Cybersicherheit für kleine und mittlere Unternehmen ist, zeigt eine neue Studie des Versicherungs-Dachverbandes GDV. Demnach finden sich von jedem zweiten Unternehmen Daten im Darknet. Darunter Mailadressen von Mitarbeitern: inklusive der zugehörigen Passwörter.
Wenn sich Kriminelle in deutsche Unternehmen hacken wollen, können sie auf zahlreiche Daten aus dem Darknet zugreifen. Das zeigt eine Auswertung des Versicherungsverbandes GDV mit Hilfe eines Analyse-Tools. Von 1.019 untersuchten Firmen fanden sich demnach von mehr als jeder zweiter (53 Prozent) sensible Daten im Darknet. Darunter auch 6.500 Mailadressen der Mitarbeiter mitsamt dem dazugehörigen Passwort.
Die Daten stammten meist von gehackten Seiten, auf denen sich die Mitarbeiter nicht zu beruflichen Zwecken aufhielten, sondern privat – unter anderem Online-Shops, soziale Plattformen und Gaming-Seiten. Wenn diese Seiten gehackt werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Daten dann im Darknet auftauchen.
„Dann können sich Cyberkriminelle leicht Zugang zum beruflichen E-Mail-Postfach oder zu anderen Diensten verschaffen. Die privaten und dienstlichen E-Mail-Adressen sollten deshalb immer strikt voneinander getrennt werden und auch nicht dasselbe Passwort haben“, rät GDV-Cyberexperte Peter Graß. Schlimmer noch: Sogar Daten von Porno-Seiten hätten sich im Darknet wiedergefunden. Das birgt ein hohes Erpressungspotential: Schließlich hielten sich die Mitarbeiter während der Arbeitszeit dort auf.
Das zeigt: Prävention ist wichtig, sowohl mit Blick auf den Schutz vor Hackern und die potentiellen finanziellen Folgen. In vielen Firmen ist es nicht verboten, auch private Mailadressen zu nutzen. Doch diese sind noch immer das beliebteste Einfalltor für Hacker: etwa, weil verseuchte Dateien geöffnet oder schädliche Links angeklickt werden. Mehr als jeder zweite Angriff (58 Prozent) hat hier Erfolg. Im Zweifel empfiehlt sich, externe Sicherheits-Experten hinzuzuziehen und eine Strategie abzusprechen, um Angriffe abzuwehren.
Auch sollte mit Blick auf Gewerbeversicherungen das Thema Cybersicherheit nicht vernachlässigt werden: denn 100prozentige Sicherheit gibt es selbst bei guten Präventionsmaßnahmen nicht.
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