In welcher Stadt werden die meisten Fahrräder geklaut? Dieser Frage ging ein Online-Anbieter auf Basis der polizeilichen Kriminalstatistik nach. Es zeigte sich, dass viele Klauhochburgen in Ostdeutschland liegen. Spitzenreiter bei Fahrraddiebstählen ist aber eine westfälische Stadt.
Es ist ärgerlich: Da will man nur mal kurz in den Supermarkt flitzen oder geht ins Kino, doch wenn man wieder rauskommt, ist das Fahrrad weg. Und das, obwohl der geliebte Drahtesel doch mit einem Schloss gesichert war! Leider ist Fahrraddiebstahl in Deutschland gar nicht selten. Genau 332.486 Diebstähle wurden der Polizei im Jahr 2016 gemeldet, so geht aus der Kriminalstatistik hervor.
In Münster und Leipzig werden die meisten Räder geklaut
Das Online-Portal billiger.de hat diese Zahlen nun danach ausgewertet, in welchen Städten 2016 im Verhältnis zur Bewohnerzahl die meisten Räder geklaut wurden. Wie schon im Vorjahr war das westfälische Münster Hauptstadt der Fahrraddiebe: Je 100.000 Einwohner kamen hier 1.721 Bikes abhanden. Nicht viel besser das Ergebnis in Leipzig, wo 1.720 Räder pro 100.000 Einwohnern gestohlen wurden, in der Summe gar 9.642 Räder.
Auch die Plätze drei, vier und fünf der Klau-Zentren belegen ostdeutsche Städte. Halle an der Saale musste 1.543 Raddiebstähle pro 100.000 Einwohnern beklagen, Cottbus 1.513 und Magdeburg 1.492 Delikte. Doch auch in anderen Städten gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Im Schnitt werden in Deutschland fast 1.000 Räder pro Tag entwendet – Tendenz steigend! Der Gesamtschaden bezifferte sich im Vorjahr auf 177 Millionen Euro. Viele Räder landen auf dem Schwarzmarkt oder werden in andere Länder verkauft.
Hausratversicherung prüfen!
Wie aber sichert man sich finanziell gegen den Fahrradklau? Eine Hausratversicherung kommt in der Regel für den Schaden auf, wenn ein Rad aus der verschlossenen Wohnung oder aus Gemeinschaftsräumen geklaut wird. Nicht aber, wenn es auf der Straße verschwindet. Dafür muss häufig ein Aufpreis gezahlt werden. Wer bereits eine Hausrat-Police hat, sollte auf jeden Fall im Vertrag nachlesen, ob und in welchem Umfang Schutz besteht. Alternativ kann auch eine eigenständige Fahrradversicherung abgeschlossen werden.
Damit die Versicherung tatsächlich zahlt, sind einige Dinge zu beachten. Als selbstverständlich sollte gelten, das Rad mit einem guten Schloss zu sichern. War es nicht abgeschlossen, muss der Versicherer nicht zahlen! Viele Anbieter verlangen mittlerweile auch, dass die Rahmennummer bei der Polizei erfasst wird. Aus gutem Grund: Werden geklaute Räder wiedergefunden, können die Besitzer oft nicht mehr ausfindig gemacht werden, weil sie es eben nicht haben registrieren lassen.
Die Aufklärungsquote bei Fahrrad-Diebstählen ist leider verschwindend gering. Nur 8,8 Prozent aller Delikte konnte 2016 aufgeklärt werden: Neun von zehn Bikes bleiben verschwunden. Wenn das Rad gestohlen wurde, sollte der Diebstahl dennoch umgehend der Polizei angezeigt werden. Nur dann kann der Betroffene sicher sein, dass die Versicherung ohne Umstände zahlt.