Haustechnik in Kellern: ausreichend versichert?
Welcher Wert befindet sich in Kellern deutscher Eigenheime? Wer bei dieser Frage nur an Speisevorräte, Ausrangiertes für den Flohmarkt oder an alte Bücher denkt, der irrt sich sehr. Denn nicht erst seit Zeiten des „Smart Home“ hielt immer mehr Technik Einzug in die einst dunklen und feuchten Nutzräume unter der Erde. Und wie eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt, sind geschätzte Werte, die in Kellern von Eigenheimen schlummern, beachtlich. Ohne ausreichenden Versicherungsschutz droht demnach Ungemach.
Teuerster „Keller-Posten“: Die Haustechnik
Die GDV-Umfrage hatte zum Ziel, den durchschnittlichen Wert jener Gegenstände zu erfahren, der sich in der Unterkellerung von Ein- bzw. Zweifamilienhäusern befindet. 1.000 Hausbesitzer wurden hierzu in 2020 befragt. Sie sollten unter anderem angeben: „Was glauben Sie, wie hoch wären die Kosten insgesamt, wenn sie die genannten Dinge neu kaufen müssten?“
Und die höchsten Werte auf diese Frage wurden für die Haustechnik geschätzt – 9.700 Euro sind es, die durchschnittlich für 1.000 Hausbesitzer an Haustechnik in deutschen Kellern lagern. Der Wert erscheint keineswegs ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass immer modernere Heiz- und Lüftungstechnik, dass Energiespeicher und Heimkraftwerke in deutsche Eigenheime Einzug halten. Die Haustechnik im Keller übernimmt für moderne Häuser immer wichtigere Funktionen.
Geschätzter Wert der Gegenstände summiert sich auf 15.400 Euro
Aber auch andere Geräte, die nicht zur Haustechnik zählen, werden gern im Keller untergebracht. Demnach wird der Wert der Elektrogeräte – Waschmaschinen und Gefrier- oder Kühltruhen – von den Befragten in der Summe auf 2.300 Euro geschätzt. Und der Wert kleinerer Geräte – Bohrmaschinen, Akkuschrauber, Sägen oder Rasenmäher – beträgt laut Umfrage immerhin 1.900 Euro. Aber auch „sonstige Dinge“ stehen in den deutschen Kellerräumen mit einem Wert von immerhin durchschnittlich 1.500 Euro – angefangen von Spirituosen und Möbeln bis zum raumnehmenden Spielzeug der Kinder. Demnach summiert sich der geschätzte Wert aller im Keller befindlichen Gegenstände laut Umfrage auf durchschnittlich 15.400 Euro.
Nutzungsverhalten: Lager- Heiz- und Hobbyraum
Freilich: Bei der Nutzungsweise bleibt der Keller noch immer jener Lagerraum, als der er auch früher oft diente. Bei möglichen Mehrfachnennungen für verschiedene Antworten gaben 85 Prozent der Befragten an, den Keller als Lagerraum zu nutzen. 72 Prozent der Befragten nutzen ihn zudem als Heizungskeller und 71 Prozent als Waschküche. Für immerhin 46 Prozent der Befragten dient der Keller als Hobbyraum. Freilich: Basteln wollen viele in ihrem Kellern, wohnen hingegen nicht. Denn 77 Prozent der Befragten gaben an, der Keller sei „unbewohnt“. Und nur vier Prozent der Befragten bewohnen einen Teil ihres Kellers dauerhaft.
Unterschätzt: Die Gefahr durch Überschwemmungen
Ein Wert dieser repräsentativen Umfrage aber stimmt bedenklich. Denn die Eigenheimbesitzer unterschätzen die Gefahr durch Überschwemmungen – diese können durch Hochwasser und Starkregen ausgelöst sein. Denn 43 Prozent der Befragten schätzen die Gefahr für „gering“ ein und 30 Prozent der Befragten sogar für „sehr gering“. Demnach sehen 73 Prozent der Befragten ihre Technik und ihren Hausstand im Keller nicht durch Hochwasser gefährdet.
Hausratversicherung: Leistet nicht bei Überschwemmungen
Eine Tatsache, die sich auch im fehlenden Versicherungsschutz vieler Eigenheimbesitzer niederschlägt. Denn nur rund 25 Prozent aller Haushalte haben ihr Inventar gegen Starkregen und Hochwasser abgesichert, wie der GDV informiert.
Was viele nämlich nicht wissen: Die Hausratversicherung leistet nicht, wenn Regen oder Hochwasser den Keller fluten. Existiert in diesem Fall keine Naturgefahrenversicherung bzw. Elementarschadenversicherung, müssen die Eigenheimbesitzer den Schaden aus eigener Tasche stemmen – was in Zeiten immer teurerer Kellerinventare schnell zum finanziellen Risiko werden kann. Der zunehmende Wert in deutschen Kellern sollte also Grund sein für Eigenheimbesitzer, den eigenen Versicherungsschutz zu überprüfen – auch mit gutem Rat von Experten.
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