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Die Regionalklassen sind ein wichtiges Merkmal für die Berechnung der Kfz-Versicherung: wie hoch oder niedrig die Prämie ist, hängt auch davon ab, wo man wohnt. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat am Mittwoch die Regionalklassen für 2017 bekanntgegeben. Viele Autofahrer können sich in der Kfz-Haftpflicht über eine günstigere Einstufung freuen.

Knapp 6,3 Millionen Autofahrer profitieren im neuen Jahr in der Kfz-Haftpflicht von einer besseren Regionalklasse. Das berichtet der Branchenverband GDV in einer heutigen Pressemeldung. Der Wermutstropfen: weitere 4,8 Millionen Versicherte müssen eine schlechtere Einstufung akzeptieren. Für die Mehrheit der Autofahrer, nämlich 28,5 Millionen, ändert sich hingegen nichts.

Regionalklasse: Wichtiges Merkmal zur Berechnung der Kfz-Versicherungsprämie

Die Regionalklasse ist ein Risikomerkmal für die Berechnung der jeweiligen Kfz-Versicherungsprämie, sowohl in der Haftpflicht- als auch Kaskoversicherung. Der Versicherungsverband gibt sie einmal im Jahr heraus, aufgeteilt in die 415 verschiedenen Zulassungsbezirke der Bundesrepublik. Eine niedrige Klasse bedeutet hierbei, dass in diesem Bezirk wenige Schäden zu beklagen sind. Entscheidend ist, in welcher Region der jeweilige Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat und nicht, wo ein Unfall passiert ist. Niedrige Einstufungen versprechen hierbei Ersparnisse bei den Versicherungsbeiträgen.

Besonders niedrige Einstufungen ergeben sich für Autofahrer in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. In der Regel sind die Schadensfälle auf dem Land eher gering. Anders in den Großstädten: hier sind oft hohe Regionalklassen zu beklagen. Die schlechteste Schadensbilanz ergibt sich für Offenbach am Main.

Kaskoversicherung: Regionalklassen bleiben stabil

Für die Kaskoversicherungen werden eigene Regionalklassen berechnet. Hier ändert sich durch die aktuelle Regionalstatistik wenig: Von den über 33 Millionen Voll- oder Teilkaskoversicherten rutschen knapp zwei Millionen in niedrigere, knapp 2,4 Millionen in höhere Regionalklassen; für die anderen Versicherten bleibt alles beim Alten. Berücksichtigung in der Regionalklassenstatistik für Kaskoversicherungen findet die Häufigkeit von Diebstählen, Sturm- und Hagelschäden sowie die Anzahl der Wildunfälle.

Die beste Schadenbilanz in der Vollkaskoversicherung erzielt die Wesermarsch in Niedersachsen, in der Teilkaskoversicherung der bayerische Zulassungsbezirk Bamberg. Die schlechteste Schadenbilanz in der Voll- und Teilkaskoversicherung weist wie im Vorjahr der Landkreis Ostallgäu in Bayern auf.

Ob eine bessere Schadenklasse tatsächlich zu einer günstigeren Prämie führt, ist aber nicht gesagt. Zum einen fließen andere Werte in die Prämienberechnung ein: etwa die Unfallhäufigkeit des Autotyps, das Alter des Fahrers, die Zahl der berechtigten Fahrer etc. Zum anderen sind die Regionalklassen für die Versicherer unverbindlich: sie können an Kunden weitergegeben werden, müssen aber nicht. Viele Gesellschaften orientieren sich jedoch daran.

01.09.2016

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