Sparlaune 2022: Niedrigster Wert seit 25 Jahren
Die Sparlaune der Deutschen ist im Keller. In den letzten 25 Jahren gaben noch nie so wenige Deutsche an, Rücklagen bilden zu können.
Der Verband der Bausparkassen lässt zweimal im Jahr das Sparverhalten der Deutschen analysieren. In der diesjährigen Sommer-Umfrage kam es jedoch zu einer Besonderheit: Die Zahl derjenigen, die angeben, für bestimmte Zwecke sparen zu können, ist auf 39,3 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert, der jemals in dieser Umfragereihe, die bis ins Jahr 1997 zurückgeht, gemessen wurde.
Im Frühjahr 2022 lag dieser Wert noch bei 42,4 Prozent. Die Sparlaune der Deutschen ist also innerhalb weniger Monate abgesackt. „Die Preisexplosion macht den Menschen zu schaffen“, erklärte Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. „Zum Sparen bleibt vielfach nichts mehr übrig.“
Welche Sparmotive die wichtigsten der Deutschen sind und wie sich die Werte im Vergleich zum Frühjar 2022 veränderten, ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:
- Altersvorsorge: 57 Prozent / Frühjahr 2022: 59 Prozent
- Konsum: 49 Prozent / Frühjahr 2022: 53 Prozent
- Wohneigentum: 44 Prozent / Frühjahr 2022: 44 Prozent
- Kapitalanlage: 33 Prozent / Frühjahr 2022: 33 Prozent
- Notgroschen: 6 Prozent / Frühjahr 2022: 5 Prozent
- Ausbildung der Kinder: 3 Prozent / Frühjahr 2022: 4 Prozent
Unter dem Sparmotiv ‚Konsum‘ versteht die Studie das Sparen auf eine spätere größere Anschaffung.
Über die Studie:
Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 75. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.